Museum der Deutschen Spielzeugindustrie

mit Trachtenpuppen-Sammlung

Sonderausstellung "Zeiten-Wechsel"

1940er-Jahre

Die Kinder der 1940er-Jahre erleben den Krieg zwar nicht bewusst, leiden aber sehr wohl unter ihm und seinen Folgen: Während die Jungen und Mädchen meist in einem militarisierten Kinderzimmer mit Panzer, Bomber, Soldatenfiguren und Kriegsspielen aufwachsen, folgt spätestens nach dem Ende des 2. Weltkriegs in den zerstörten Städten Armut und Not. Kinder spielen mit allem, was sie in den Trümmern vorfinden, und die Erwachsenen basteln aus Materialresten bescheidenes Spielzeug für ihre Mädchen und Buben.

Nicht zu vergessen die Psyche der Kinder: Die Erfahrungen, die die Kinder machen müssen, sind oft schrecklicher Natur: Bomben, Kämpfe, Verlust des Vaters, überforderte Mutter. Vielleicht muss die Familie sogar fliehen, ihr Zuhause verlassen und hat den Tod von nahen Verwandten zu verkraften.

Ab 1948 kommt die Spielzeugindustrie langsam wieder in Schwung und knüpft an bewährte Formen der Vorkriegsproduktion an.

Nachfolgend zeigen wir Euch Objekte aus der Sonderausstellung "Zeitenwechsel", die sowohl das Spielen an sich als auch die Lebenswelt der 1940er-Jahre betreffen.

Hinweis: Bei allen Produkten, die auf dieser Seite erwähnt und vorgestellt werden, handelt es sich um unbezahlte Werbung.


#exponat | Stehauf

1945 produziert die Firma rolly toys, Neustadt bei Coburg, ihren ersten Stehauf aus Pappe geprägt. Außerdem beginnt in den 1940er-Jahren die Produktion von weiteren Stehaufmännchen, Wackelfiguren und Volksfestartikeln aus Pappmaché.

In den 1950er-Jahren folgen die Herstellung von Plüsch-Fahrtieren und die Installation der ersten Kunststoffspritzgussmaschine – damit beginnt eine neue Ära in der Spielzeugproduktion. Seit den 1960er-Jahren stellt rolly toys die heute weltweit beliebten Trettraktoren her.


#exponat | PEZ-Spender 

„Rauchen verboten, PEZen erlaubt!“ – so lautet der Werbeslogan für den innovativen PfeffErminZ–Bonbon-Spender in Form eines goldenen Feuerzeugs von 1949. Zuvor wurden die PEZ-Bonbons in kleinen Blechdosen verkauft. Das vom Österreicher Eduard Haas 1927 erfundene Pfefferminz-Bonbon stellt somit schick getarnt eine Alternative zum Rauchen dar und sorgt für frischen Atem.

Im Laufe der 1950er-Jahre erkannte Eduard Haas das Potenzial des Produkts bei Kindern: Daraufhin ließ er fruchtige Geschmacksrichtungen entwickeln und setzte den PEZ-Spendern die Köpfe von Comic-Figuren auf. Die Disney-Figuren Micky und Donald machten dabei 1962 den Anfang. Disney und PEZ sind seitdem Partner geblieben. 

Die aktuellen Disney-Themenwelten und zeitlose Klassiker findet ihr hier. 


#literatur | Pippi Langstrumpf 

So ein freches Mädchen wie Pippi hat die Welt noch nicht gesehen. Viele Eltern und Pädagogen sind schockiert, als das Buch „Pippi Langstrumpf“ 1945 in Schweden und vier Jahre später in Deutschland erscheint.

Die Autorin Astrid Lindgren regt mit ihren fantasievollen Figuren die Vorstellung ihrer kleinen Leser von einem richtigen Verhalten und Erleben an. Nach fantastischen Spinnereien und wilden Abenteuern von Pippi führt Lindgren die Kinder anschließend immer behutsam in die reale Welt zurück.